Zukunftsinitiative Klimaschutz  

Bis 2030 soll die Caritas bundesweit klimaneutral werden – so der Beschluss der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes 2020. Als Klimaschutzbeauftragte koordiniert Dr. Vera Bünnagel die notwendigen Schritte, um als Diözesan-Caritasverband (DiCV) bestmöglich zu diesem Ziel beizutragen. Der Kölner Verband wurde dazu als einer von bundesweit 100 Pilotstandorten im Projekt „Klimaschutz in Caritas und Diakonie“ ausgewählt. 

Pilotstandorte als Leuchttürme

Den CO2-Fußabdruck der eigenen Einrichtungen und Verbände zu senken und gleichzeitig anwaltschaftlich darauf hinzuwirken, dass Klimaschutz von der Politik sozial gerecht voran getrieben wird, dabei soll das Projekt „Klimaschutz in Caritas und Diakonie“ insgesamt 100 Pilotstandorte – jeweils 50 im Bereich der Caritas, 50 bei der Diakonie – unterstützen. Aus dem Erzbistum Köln gehören neben dem DiCV auch IN VIA Köln und der Caritasverband Mettmann dazu, in NRW sind fast alle Diözesan-Caritasverbände dabei. „Sie sollen beim Thema Klimaschutz wie Leuchttürme ausstrahlen in die Verbandswelt und durch Vernetzung good practice aus den Vorreiter-Verbänden für andere Mitglieder sichtbar machen“, sagt Vera Bünnagel. Sie ist seit Januar 2022 Klimaschutzbeauftragte des DiCV und wird von einer bereichsübergreifenden Koordinierungsgruppe (Foto) unterstützt. 


Lange Planungsphasen – große Investitionen

Das auf drei Jahre ausgelegte Projekt soll von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert werden. Durch Beratung und Coaching sollen die einzelnen Organisationen dabei unterstützt werden, ihren CO2-Ausstoß während der Projektlaufzeit um 25 Prozent zu senken, im Rahmen von Netzwerktreffen können Ideen ausgetauscht werden. „Das Ziel der Reduktion um ein Viertel ist für diesen Zeitraum sehr ambitioniert. Solche Veränderungen bedürfen einer langen Planung und großer Investitionen“, sagt Vera Bünnagel und gibt Beispiele: „Eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu setzen, das benötigt Planungsvorlauf, umso wichtiger, dass wir uns jetzt auf den Weg machen und während der Projektzeit die Grundsteine legen. Wenn die Caritas bis 2030 klimaneutral sein will, dann muss einiges passieren im Bereich Klimatisierung, Heizung und Kühlung, dann muss saniert werden, da sind viele dicke Bretter zu bohren.“ Besonders groß sind der Sanierungsbedarf und das Verbesserungspotenzial beim DiCV im Anbau des Haupthauses in der Georgstraße 7. Die Planungen dazu sind unabhängig vom Projektstart angelaufen und erste Maßnahmen werden in den Jahren 2023 und 2024 umgesetzt. 


Zur Bestandsaufnahme und als Basis für ein systematisches Klimaschutzkonzept mit konkreten Reduktionszielen und zur Evaluation der ergriffenen Maßnahmen wird der DiCV die eigene CO2-Bilanz ermitteln. Erste Daten sind erfasst, für eine Erfassung weiterer Daten werden gerade die Voraussetzungen geschaffen. Ergänzt werden die Investitionsentscheidungen der Geschäftsführung durch viele kleine Bausteine, wie etwa ressourcensparende Standardeinstellungen der Drucker und eine Absenkung der Raumtemperatur in den Büros. Weil es für eine wirksame Reduktion des Ressourcenverbrauchs aber neben geeigneten Rahmenbedingungen eines klimabewussten Verhaltens jedes einzelnen Mitarbeitenden bedarf, gibt es in der internen Kommunikation regelmäßige Tipps für den beruflichen Alltag.


Selbstverpflichtung 

Mit einer Selbstverpflichtung hat sich der Vorstand des DiCV bereits klar zum Klimaschutz als einer ergänzenden strategischen Linie bekannt. Auch mehr als 80 Rechtsträger haben eine Absichtserklärung zum strategischen Engagement im Klimaschutz unterzeichnet und ihr Interesse an einer Klimaschutzkoordination durch den DiCV bekundet. Beantragt wurde dafür eine Förderung durch die Nationale Klimaschutzinitiative. Sollte der Förderantrag mit einem Projektvolumen von 1,2 Millionen Euro Erfolg haben, könnte für vier Jahre zusätzliches Fachpersonal in diesem Bereich eingestellt werden, um teilnehmende Mitglieder bei der Klimabilanzierung, der Realisierung erster Maßnahmen und der Erschließung von Fördermitteln zu unterstützen.


Verbändetreffen zur Klimagerechtigkeit

Um das Thema Klimaschutz und die anstehenden Projekte ging es auch bei einem Verbändetreffen im März. Mit 80 teilnehmenden örtlichen Caritasverbänden, Fachverbänden und weiteren Trägern war die gesamte Breite der Verbandslandschaft repräsentiert, um sich über das wichtige Zukunftsthema zu informieren. Unter anderem stellte Christopher Bangert, Referatsleiter beim Deutschen Caritasverband, das Projekt der Pilotstandorte vor, Christian Weingarten, Umweltschutzbeauftragter des Erzbistums, präsentierte den Stand der Dinge zum Thema Klimaschutz beim Erzbistum.


Die Selbstverpflichtung finden Sie hier

© Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.

IMPRESSUM / DATENSCHUTZ


Redaktion: Markus Harmann (verantwortlich), Barbara Allebrodt, Pia Klinkhammer, Sandra Kreuer, Anna Woznicki, Michaela Szillat


Grafik / Layout: Birte Fröhlich, www.bird-design.de


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